Neu erschienen: „Popularisierung von Protestsymbolen“

 

Symbole sind visuelle Verdichtungen von Kernbotschaften sozialer Bewegungen. Die allgemeine Bekanntheit und Verwendung von Protestsymbolen liegt im Interesse von Bewegungsakteur*innen. Allerdings sind Popularisierungsprozesse auch mit Bedeutungsverschiebung verbunden, die von der ursprünglichen Botschaft der Bewegung abweichen. In dem Artikel „Popularisierung von Protestsymbolen. Wir woll’n sie überall  Regenbogenfahnen“ beschreiben Susanne Regener, Dorna Safaian und Simon Teune die Popularisierung der Antiatomsonne und Regenbogenfahne und führen das Potenzial zur Verbreitung auf die Eigenschaften der Symbole selbst zurück.

Der Artikel im Forschungsjournal Soziale Bewegungen (Band 33, Heft 1) ist hier als Volltext zu lesen.

Why Images? The Role of Visual Media in Protest Movement Research

Info booklet of the Homosexual Action Westberlin, Nr. 18, Berlin 1978 (CSG Cologne)

For the blog „History | Sexuality | Law“ (FU Berlin) Dorna Safaian deals with the role of images in protest movement research. On the example of the Pink Triangle, a sign of the Gay Rights movement, she outlines functions of visuality for protest collectives:

„In protest movements, visual media perform various functions, such as communicating grievances, attracting public attention, shaping communal emotions, or defining a collective self-description.“

Read the full article on the blog page.

„Ästhetik des Protests“ im Deutschlandfunk Nova

„Ästhetik des Protests“ lautet die Keynote von Dorna Safaian zur Fachtagung „Auf die Straße! Politischer Protest in Deutschland“ der Bundeszentrale für politische Bildung  am 18. Juni 2019. Der Vortrag ist zusammen mit der zweiten Keynote des Protestforschers Dieter Rucht in der Sendung „Hörsaal“ von Deutschlandfunk Nova gesendet worden und hier nachzuhören.

Bild: Rosa Winkel (Wikicommons)

Frauen als Protestikonen

 

 

 

 

Zunehmend zirkulieren Bilder von Frauen in Protestbewegungen durch Presse und soziale Netzwerke. Duygu Özkan („Presse am Sonntag“) beschäftigte sich in Ihrem Artikel vom 28. Juli 2019 mit Frauen, Ikonen der Proteste von heute. Dorna Safaian sprach mit ihr über die jüngsten Proteste in Iran und die ikonische Qualität von Fotografien, die Entschleierungsaktionen zeigen.

Präsentation bei der ALMS Conference in Berlin

Im Rahmen der internationalen ALMS Conference „Queering Memory“ im Haus der Kulturen Berlin sprachen Sébastien Tremblay (Freie Universität Berlin) und Dorna Safaian über die Geschichte des Rosa Winkels als Symbol der homosexuellen Emanzipationsbewegung seit den 1970er Jahren. Unter dem Titel Archiving Victimization: West German and North American Queer Vectors of Narration and Memory since the 1970s diskutierten Sie mit dem Publikum über den Entstehungskontext des Protestsymbols und dessen transnationale Nutzung, u.a. in der nordamerikanischen Homosexuellenbewegung.

Gespräch mit Gretchen Dutschke und Workshop zur Konstruktion kollektiver Identität in Protestbewegungen

Im Rahmen der „Bayreuther Dialoge 2018“ an der Universität Bayreuth zum Thema „Identität“ führte Dorna Safaian am 27.10.2018 ein Podiumsgespräch mit Gretchen Dutschke unter dem Titel „Die 68er damals und heute – Geschichte, Ideen und Perspektiven.“ In einem Workshop am 28.10.2018 widmete sie sich auf derselben Tagung dem Identitätsbegriff unter dem Titel „Konstruktion kollektiver Identität im Rahmen von Protest- und Widerstandsbewegungen“.

Workshop mit Doktorand*innen: Visual Social Sciences and Digital Media Politics

Auf Einladung von Nicole Doerr stellten Simon Teune und Dorna Safaian am 10. Oktober 2018 den Forschungsansatz des Projektes in dem Workshop  „Visual Social Sciences and Digital Media Politics“ an der Universität Kopenhagen vor.  Der Workshop brachte Kolleginnen und Kollegen zusammen, die sich mit der Nutzung und Wirkung von Bildern in verschiedenen Feldern beschäftigen.

Am ersten Tag präsentierten fortgeschrittene Kolleg*innen Ausschnitte aus Ihrer Arbeit. Eingeleitet wurde der Workshop durch zwei Keynotes. Anna Schober von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt arbeitete die politische Ikonographie der Figur des Jedermann heraus, Alice Mattoni (Scuola Normale Superiore) plädierte für die Einbettung digitaler Medienpraktiken in ein umfassenderes Setting einer Politik von unten.

Die Diskussion des Projektes „Bilder der Empörung“ konzentrierte sich auf die Frage, inwiefern das Konzept der visuellen Diskursanalyse überzeugend gefüllt werden kann. Während in der Frage, ob Bilder eigene Formen des Wissens transportieren, kein Dissens besteht und sich methodisch bei vielen Kolleg*innen ein ähnliches Vorgehen abzeichnet, wurde die Bezeichnung visuelle Diskursanalyse von einem Teil der Kollge*innen in Frage gestellt, von einem anderen Teil mit gleicher Vehemenz verteidigt, u.a. von Lene Hansen, die das Konzept selbst in der Analyse von Bildern in internationalen Beziehungen nutzt.

Am zweiten Tag lag der Schwerpunkt des Workshops auf der Präsentation und Diskussion der folgenden laufenden Promotionsprojekte:

  • Dean Cooper-Cunningham: Videos in International Relations: Political Homophobia and Russia’s 2018 Election Videos
  • Sidsel Kirstine Harder: Shared sexual stories: How to study non-consensual, digital, sexual images as narrative and social action’.
  • Eva Svatonowa: The Making of Femonationalist Activists: Women
    Activists’ Mobilization in Far-right Social Movements in Czechia
  • Ragip Zik: Negotiating mobilization frames: Visual cultures across Gezi Movement and Anti-Coup Resistance
  • Jacqueline Dufalla und Cihan Erdost Akin: The Sovereign and the Dead: Necropolitics and identity formation in Turkey and Russia
  • Liv S. Gaborit: Exploring everyday lives of former political prisoners
    through photography
  • Benjamin Flesch: A Big Social Media Data Study of the 2017
    German Federal Election

Foto: Blake Handley (cc by, via Wikimedia)

„Schwuler Karneval“ (CSD) Bremen 1979

Im Juli jähren sich die Jahrestage der ersten Christopher-Street-Days in Deutschland. Zu diesem Anlass hat Dorna Safaian für das Schwule Museum Berlin einen Text über eine Fotografie des Schwulen Karnevals 1979 in Bremen geschrieben.

Unter dem Titel „Schwuler Karneval“ versammelten sich in Bremen 800-900 Demonstrant*innen, um ihre politischen und gesellschaftlichen Forderungen in bis dahin ungewohnter Art und Weise auf die Straße zu tragen. Neben den Proteststandards Fahne, Banner, Megaphon, zog man hier auch kleine Musikwägen durch die Stadt und gab sich unangepasst „karnevalesk“: manche*r geschminkt, manche*r in „Fummel“. Andere kamen dem kreativen Anspruch des „Karnevals“ nach, indem sie originelle Protest-Objekte herstellten, wie den „Leichnam“ der „Klischee-Lesbe“ mit Zigarette, Fliege und Hosenanzug, der vor der Bremer Bürgerschaft „aufgebahrt“ worden war.

Der ganze Text ist auf der Seite des Schwulen Museums nachzulesen.

Projekt-Workshop zur Sichtung der Bestände

In einem gemeinsamen Sichtungstermin am 9. April 2018 an der Technischen Universität Berlin, begann das Projektteam damit, die in den Bewegungsarchiven gesammelten Bilddokumente gemeinsam zu ordnen und Motivcluster zu bilden. In der Zusammenschau zeigten sich Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Bildsprache, getrennte und geteilte Sinnzusammenhänge. Der Workshop war der Auftakt zur systematischen Erfassung von Bildmotiven im Projektarchiv.